
Einsatzablauf - Alarmierung des ECMO-Teams
Das
ECMO-Net lebt und funktioniert nur, wenn neben den beteiligten
Krankenhäusern und Kliniken mit ECMO-Kapazitäten - und hierbei sind
ausdrücklich NICHT nur die CAMPUS Kliniken gemeint - auch die
disponierenden Rettungsleitstellen, regionale ECMO-Teams und
ECMO-fähigen Intensivtransportmittel dem Netzwerk angegliedert sind und
zum Wohle des Patienten ein reibungsloser Informationsaustausch erfolgt.
Die Liste der ECMO-Net Teilnehmer umfasst daher neben den beteiligten
CAMPUS Kliniken auch weitere Krankenhäuser mit ECMO-Betten sowie die
regional verfügbaren ECMO-Teams und Intensivtransportmittel.
Das CAMPUS ECMO-Net wird aktuell über das ECMO-Zentrum der CAMPUS Universitätsklinik Mindenhaven geführt. Hier werden in einem durch CAMPUS-IT aufgebauten zentralen Computersystem in Echtzeit sämtliche ECMO-Betten der angegliederten Kliniken gelistet. Dadurch ist sofort ersichtlich, welche Klinik aktuell wieviele ECMO-Patienten hat, wo ECMO-Betten frei sind und welche ECMO-Betten aufgrund von Patienten-Aufnahmen geblockt oder durch geplante Entlassung / Verlegung wann frei werden.
Über die gleichen Informationen verfügt auch die Integrierte Leitstelle der Region Mindenhaven, welche die regionalen ECMO-Teams und Intensivtransportmittel der Region Mindenhaven disponiert. Im Falle einer Anforderung zur ECMO-Anlage stehen beide Einrichtungen daher in engem Kontakt.
Was passiert bei einer ECMO-Anforderung?
Da im Regelfall davon auszugehen ist, daß nur in den seltensten Fällen eine Anforderung erfolgt, bei der ein Patient in einer anderen Klinik bereits eine ECMO-Anlage erhalten hat und nun verlegt werden soll, gibt es in der Regel zwei Arten von ECMO-Anforderungen:
1. Der Patient wird im Rahmen eines medizinischen Notfalls präklinisch durch den Rettungsdienst / Notarzt gesichtet und versorgt, eine ECMO-Anlage soll bereits direkt vor Ort erfolgen.
Durch das Rettungsdienst-Fachpersonal und den Notarzt vor Ort wird nach Erstversorgung des Patienten entschieden, daß bei dem Patienten präklinisch eine ECMO-Anlage erfolgen soll. Es erfolgt eine Rückmeldung an die Rettungsleitstelle, die das regionale ECMO-Mobil an den Einsatzort alarmiert. Parallel dazu erfolgt auch die Alarmierung des nächstmöglichen geeigneten Intensivtransportwagens (ITW). Durch das ECMO-Team wird vor Ort der Patient gesichtet und im Idealfall die ECMO-Anlage im ITW durchgeführt. Parallel dazu wird durch den Fahrer des ECMO-Mobils eine geeignete Zielklinik mit ECMO-Zentrum abgefragt und die Aufnahme dort vorbereitet. Nach erfolgter ECMO-Anlage wird der Patient in Begleitung des ECMO-Teams im ITW oder durch einen geeigneten Intensivtransporthubschrauber (ITH) in die Zielklinik transportiert und dort auf der Intensivstation an das dortige Team übergeben. Die Übermittlung der relevanten Patientendaten an die aufnehmende Zielklinik kann dank Einsatztelemetrietechnik in der Regel bereits während des Transports erfolgen.
2. Der Patient befindet sich bereits in einem Krankenhaus, in dem jedoch keine ECMO-Anlage und -Versorgung möglich ist.
Bei der Anfrage handelt es sich um einen Patienten, der sich bereits in einem Krankenhaus befindet und auf eine ECMO-Anlage angewiesen ist, die dort jedoch mangels Möglichkeiten nicht durchgeführt werden kann. In diesem Fall erfolgt eine Anfrage zur ECMO-Anlage im abgebenden Krankenhaus, und dort - je nach Patientenzustand - entweder in der Notaufnahme / im Schockraum oder auf der dortigen Intensivstation. Nun wird ebenfalls das regionale ECMO-Mobil alarmiert, das die abgebende Klinik direkt anfährt und dort die ECMO-Anlage durchführt. Parallel zur Patientenversorgung wird durch den Fahrer des ECMO-Mobils eine geeignete Zielklinik mit ECMO-Zentrum abgefragt und die Aufnahme dort vorbereitet. Anschließend wird ein geeigneter Intensivtransport organisiert, um den Patienten nach erfolgter ECMO-Anlage dem ECMO-Zentrum zuzuführen. Der Transport kann - je nach Entfernung - mit einem geeigneten Intensivtransportwagen (ITW) oder einem Intensivtransporthubschrauber (ITH) erfolgen.